Zwischen Donau und Moldau

Anreise in die Gemeinde Haidmühle im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Österreich. Weite Täler, bunte Wälder, blühende Bergwiesen und vieles mehr gibt es für uns zu entdecken. Direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien beginnen wir mit unserer Entdeckungsreise durch den Bayrischen- und Böhmischen Wald. Wir werden die Natur erleben, wie sie schon von Adalbert Stifter in dem ein oder anderen seiner Romane meisterhaft dargestellt wurde. Er ist auch Namensgeber unseres Radweges der bei Haidmühle an der Grenze zu Tschechien beginnt. Von Haidmühle begleitet uns meist der plätschernde Mirasatbach entlang des Bahntrassen-Radweges bis Frauenberg. Von nun an rollen wir fast bis nach Waldkirchen in unser Hotel.

Die heutige Tour führt uns durch das Wegscheider Land. Flachsanbau, dessen Verarbeitung und die Weberei spielten hier einst eine große Rolle. Nach kurzer Zeit gelangen wir in das Pfarrdorf Sonnen, dass mit der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt eine schmucke Kirche auf zu weisen hat. Über die Hochfläche bei Stüblhäuser und Kasberg erreichen wir schnell den Markt Wegscheid. Hier kann man in der Handweberei Moser hautnah miterleben, wie das berühmte Wegscheider Leinen hergestellt wird. Der Rannasee lockt mit einem Sandstrand und vielleicht mit einem Sprung ins kühle Nass. Im idyllischen Griesenbachtal rollen wir auf der Trasse einer ehemaligen Zahnradbahn hinunter zur Donau. Obernzell mit der sonnigen Donaupromenade und seinem Schloss mit Schlossgarten laden zu einem kleinen Spaziergang ein, oder man lässt es sich in der Töpferei mit Biergarten gut gehen. Der Bus bringt uns zurück nach Waldkirchen.

Kurzer Bustransfer nach Frauenberg. Ab hier radeln wir zur Grenze nach Tschechien. Nach unserem Grenzübertritt tauchen wir in die tiefen Wälder des Böhmerwaldes ein und kommen an ein heimliches Weltwunder - den Schwarzenbergischen Schwemmkanal. Fürst Schwarzenberg brauchte Holz in Wien und so legte 1774 der Forstingenieur Josef Rosenauer ihm einen genialen Plan vor, mit Wasser das Holz aus dem Böhmerwald nach Wien zu schwemmen und das über die Wasserscheide hinweg. Durch die unbeschreiblich schöne und unberührte Naturlandschaft des Nationalparks Šumava fahren wir nach Nová Pec an den Moldau-Stausee. Zurück am Schwemmkanal begleitet uns dieser ein weiteres Stück und wir verlassen ihn abermals, um etwas früher die Grenze nach Österreich zu überqueren. In Aigen-Schlägl erwartet uns der Bus zur Rückfahrt nach Waldkirchen. Vorher sollten wir vielleicht noch ein (zwei...) Bier mit einer schönen Krone beim Biersommelier-Weltmeister und Biergasthaus Schiffner genießen.

Das letzte Teilstück des Adalbert Stifter-Radwege entlässt uns in diesen Tag. Diesmal, mit ein paar Höhen und Tiefen, geht es nach Kalteneck an der Ilz. Wir überqueren ''Die Schwarze Perle'', so wird sie auch wegen ihrer schwärzlichen Farbe genannt, und weiter durch das Dreiburgenland. Mit Waldpassagen und idyllischen Taleinschnitten fahren wir die letzten Kilometer, entspannt auf der Bahntrasse des Donau-Ilz Radweges, den südlichen Ausläufern des Bayerischen Waldes entgegen. Wir verladen in Eging am See die Räder und treten die Heimreise an.